Nadine Dinter PR ist eine inhabergeführte Agentur für Pressearbeit, PR-Beratung und Art Administration. Das Leistungsspektrum reicht von klassischer Pressearbeit für kulturelle Institutionen über fachspezifische Beratung zeitgenössischer Galerien bis hin zu Öffentlichkeitsarbeit und Promotion für Museen und Stiftungen. Den thematischen Schwerpunkt bildet die Fotografie. Darüber hinaus arbeitet die Nadine Dinter PR spartenübergreifend zu den Themenfeldern zeitgenössische Kunst, Lifestyle sowie Art & Commerce.
TORSO RELOADED II
Am 2. Juli 2024, parallel zur Eröffnung des renommierten Fotografiefestivals Rencontres d´Arles, eröffnet die Berliner Fotografin Nadine Dinter ihre neueste Ausstellung im beliebten BISOUS Concept Store im Herzen von Arles. „TORSO RELOADED II“ ist der zweite Teil der Werkgruppe, den Nadine Dinter 2012 zusammen mit dem ehemaligen Erotikmodel Benjamin Godfre als Hommage an Andy Warhols berühmt-berüchtigte „Torso“-Serie aus dem Jahr 1977 kreiert hat. Interventionen mit dem Ort der Ausstellung in Form von großformatigen Wandpaneelen, einer außergewöhnlichen Schaufenstergestaltung sowie einer exklusiv im BISOUS-Store erhältlichen Capsule Collection ergänzen in Arles die klassisch gerahmten Farb- und Schwarz-Weiß-Fotografien der Torso-Serie.
Die in der Ausstellung gezeigten Aufnahmen wurden zwischen November 2022 und November 2023 in Berlin, Paris und Arles aufgenommen. Erstmalig sind neben den Warhol-inspirierten Männerakten auch weibliche Torso-Aufnahmen zu sehen. Hierfür arbeitet Nadine Dinter mit dem international gefragten Model Madame Sophie und der Künstlerkollegin Catrine zusammen. Das französische Model Lucas Fortrye, der französische Tattoo-Artist Ange Mathieu sowie der Berliner Entrepreneur Carlos ergänzen mit ihren eindrucksvollen Tätowierungen den fotografischen Männer-Reigen. Gemeinsam bilden die zwei Frauen und drei Männer den zweiten Teil der Torso-Tales.
In Nadine Dinters Torso-Werkreihe ersetzen die individuellen Körperverzierungen wie Tattoos, Piercings und Narben die Abbildungen der einzelnen Gesichter; gleichzeitig stehen diese Merkmale für die jeweiligen Lebensgeschichten, Erfahrungen, Emotionen und Vorlieben der Modelle und verschmelzen durch Dinters Linse gesehen mit den Fotografien der entsprechenden Körper. Zum Greifen nah, mal in einer Tai-Chi-Pose verharrend, mal eine Fashion-Geste einnehmend oder einfach ganz pur in der sonnendurchfluteten Hotel-Suite, wird die Nacktheit zu einer Haltung, die Verlockung zu einem Statement und die sexuelle Konnotation zu einem Symbol der Selbstliebe der Protagonisten.
Berlin, Berlin / 20 Jahre Helmut Newton Stiftung
Mit der Gruppenausstellung „Berlin, Berlin“ feiert die Helmut Newton Stiftung im Juni 2024 ihr 20jähriges Jubiläum; zugleich ist es eine Hommage an Newtons Geburtsstadt. Im Herbst 2003 hatte sich der Fotograf entschieden, Teile seines Archivs nach Berlin zu überführen, nachdem er die nach ihm benannte Stiftung gegründet hatte, die im ehemaligen Landwehrkasino am Bahnhof Zoologischer Garten untergebracht und im Juni 2004 eröffnet wurde. Von jenem Bahnhof verließ Helmut Neustädter, als Jude ständig von der Deportation bedroht, Anfang Dezember 1938 überstürzt Berlin und kehrte 65 Jahre später als weltberühmter Fotograf Helmut Newton zurück. Seitdem bespielt die Helmut Newton Stiftung gemeinsam mit der Kunstbibliothek das historische Gebäude unter dem Namen „Museum für Fotografie“. Nach dem Tod von June Newton (alias Alice Springs) im April 2021 ist das Gesamtwerk von Helmut Newton und Alice Springs sowie alle Archivalien im Stiftungsarchiv untergebracht.
Helmut Newton absolvierte von 1936 bis 1938 in Berlin-Charlottenburg eine Ausbildung bei der legendären Fotografin Yva, der er in seinem späteren Werk in den drei Genres Mode, Porträt und Akt folgte. Nach Stationen in Singapur und Melbourne begann Newtons eigentliche Karriere in Paris Anfang der 1960er-Jahre; in dieser Zeit kehrte er auch regelmäßig nach Berlin zurück, um hier insbesondere für Modemagazine zu fotografieren, darunter für die Constanze, für Adam oder die Vogue Europe. Wir begegnen in der Ausstellung Newtons Modellen am Brandenburger Tor, noch vor Mauerbau, und 1963 realisierte er eine „Mata-Hari-Spionage-Story“ mit Brigitte Schilling als Modebildstrecke – rund um die Berliner Mauer, die für einiges Aufsehen sorgte. 1979 wurde er von der deutschen Vogue beauftragt, die gerade wieder auf den Zeitschriftenmarkt zurückkehrte, den Spuren seiner Kindheit und Jugend in West-Berlin zu folgen und aktuelle Mode zu visualisieren; so entstand damals ein mehrseitiges Portfolio unter dem Titel „Berlin, Berlin!“, der für diese Jubiläumsausstellung übernommen wurde. Später entstanden Cover-Stories für das Zeit-Magazin (1990), die Männer Vogue (1991) oder das Magazin der Süddeutschen Zeitung (2001).
Newtons ikonische und unbekanntere Berlin-Bilder, die zwischen den 1930er und Nullerjahren entstanden, werden in den anderen Ausstellungsräumen neu kontextualisiert, von vintage prints von Yva bis hin zur journalistisch-politischen Fotografie von Barbara Klemm. So wird der inhaltliche Bogen von den „goldenen Zwanzigern“, in die Newton hineingeboren wurde, über die Kriegszerstörung, den Wiederaufbau, den Mauerbau und -fall bis ins frühe 21. Jahrhundert geschlagen.
Jewgeni Chaldei, ein russisch-ukrainischer Fotograf, schuf ikonische Bilder vom Häuserkampf rund um den Reichstag in den letzten Kriegswochen im Frühjahr 1945, während Hein Gorny im folgenden Herbst gemeinsam mit Adolph C. Byers über die Stadt flog und ihren ruinösen Zustand nach Kriegsende in einer Serie spektakulärer Luftaufnahmen dokumentierte. In den späten 1950er-Jahren normalisierte sich langsam die lange Zeit so prekäre Situation in Berlin, wie wir anhand der Aufnahmen von Arno Fischer, Will McBride und F.C. Gundlach sehen können, die seinerzeit noch abwechselnd im Ost- und im Westteil der Stadt fotografieren konnten. Der Mauerbau im August 1961 veränderte erneut nahezu alles, im Westteil begannen ab 1966 die Studentenunruhen und die APO-Zeit, festgehalten unter anderem von Günter Zint sowie in einer Archivarbeit von Arwed Messmer, zusammengestellt aus historischen Aufnahmen der West-Berliner Polizei und durch die künstlerische Aneignung neu interpretiert.
Die Berliner Mauer taucht in der Ausstellung immer wieder auf, insbesondere in den 12 Folianten von Arwed Messmer und Annett Gröschner, in denen die Besucher den Zustand der gesamten Mauer Mitte der 1960er-Jahre studieren können, ebenso wie Bilder aus der geteilten Stadt, die jenseits des Brandenburger Tores oder des Reichstages entstanden sind und zusammengenommen den Mythos Berlins und seine Visualisierung ausmachen. So sind es bestimmte Projekte, die Foto- oder Filmgeschichte geschrieben haben, die hier spannungsvoll miteinander interagieren, etwa Maria Sewcz‘ Serie „inter esse“ neben Michael Schmidts „Waffenruhe“ und film stills aus Wim Wenders‘ „Himmel über Berlin“; alle stammen aus den späten 1980er-Jahren, noch vor dem Mauerfall. Der Fall der Mauer, die Wiedervereinigung und die Fotografien, die dazu und danach entstanden sind, bilden schließlich das letzte Kapitel dieser Übersichtsausstellung. Dafür stehen exemplarisch Ulrich Wüsts Leporellos sowie Thomas Florschuetz und Harf Zimmermann mit ihren großformatigen Farbarbeiten, die unter anderem im ehemaligen Palast der Republik entstanden und den Fernsehturm am Alexanderplatz respektive das Schinkel’sche Erbe in Berlins Mitte spannungsvoll neu verorten. Es sind Bilder einer Stadt, die dazu verdammt ist, „immerfort zu werden und niemals zu sein“ (Karl Scheffler).
So wird Newtons Blick auf seine Heimatstadt, in Form von etwa 100 Fotografien, von ebenso vielen Bildern und unterschiedlichen Ansätzen der Kollegen und Kolleginnen in den hinteren Räumen begleitet, kommentiert, ergänzt und gespiegelt. Eine solche Gegenüberstellung mit wechselseitigen Bezügen gab es in der Stiftung bereits 2022 mit der Gruppenausstellung „Hollywood“, einem anderen bekannten Ort der Newton’schen Bildproduktion.
Maisie Cousins: SMORGASBORD
Die CHAUSSEE 36 Photo Foundation freut sich, die erste Einzelausstellung der bildenden Künstlerin Maisie Cousins in Deutschland zu präsentieren. SMORGASBORD zeigt eine kuratierte Auswahl von Werken aus den Jahren 2017 bis 2024, und veranschaulicht die Bandbreite von Cousins' visueller Sprache und ihrer künstlerischen Handschrift.
Die frühesten Arbeiten von Cousins offenbaren ihr Interesse für die Erforschung von Natur, Sexualität und der dünnen, prekären Linie, an der Blumen, Lebensmittel und Körper für einen flüchtigen Augenblick ihren Reifepunkt erreichen. Die leuchtend farbigen Nahaufnahmen von Früchten, Blütenblättern, Haut und Käfern, die mit glänzender Flüssigkeit überzogen sind, schaffen es sowohl anzuziehen als auch abzustoßen. Die Arbeitsweise von Cousins hat eine viszerale Qualität; man kann die Arbeiten fast sehen, riechen, und fühlen. In vielen Bildern vermischen sich reife Körper und Früchte mit einer humorvollen Vieldeutigkeit darüber, was genau wir betrachten. Mit Werken, die entweder in extrem großem Format oder in kleineren, intimeren Stücken präsentiert werden, tauchen wir völlig in die farbenfrohe Welt der Künstlerin ein. Diese sensorische Anregung wird noch deutlicher, wenn man vor den vier Leuchtkästen steht, die den Bildern eine zusätzliche strahlende und kraftvolle Dimension verleihen. Unverschämt provokativ und sinnlich, feiern die Werke die Freude und Schönheit zwischen Attraktion und Aversion.
In Cousins' neuesten Arbeiten ist ein Wandel bei den von ihr fotografierten Objekten zu beobachten. Verwesendes, klebriges Essen und Blumen werden nun durch Mini-Plastikschweine, gekochte Bonbons oder einen bunten Hüpfball ersetzt. Darüber hinaus werden diese neuen Sujets in epischen oder kleinformatigen Fotografien präsentiert, immer in den für Cousins unverkennbaren, eng geschnittenen Kompositionen und leuchtenden Farben. Dieser Themenwechsel ist dadurch ausgelöst, dass Cousins Mutter geworden ist. Wo sie früher stets in ihrem Jugendzimmer oder am Küchentisch Blumen und Früchte fotografierte, findet sie jetzt Inspiration in einer häuslichen Umgebung und betrachtet die Welt durch nostalgisches Spielzeug und Süßigkeiten aus der Kindheit. Texturen sind hier genauso ausgeprägt, allerdings ist die glänzende Flüssigkeit der früheren Arbeiten verschwunden – vielmehr werden nun Teppiche, Seidendecken und Plastik zu den viszeralen Motiven.
Obwohl sie spielerisch und lustig scheinen, sind alle Werke, die hier in SMORGASBORD präsentiert werden, gleichzeitig kühne Zeugnisse, die den Körper, insbesondere den weiblichen, durch offene oder zweideutige Andeutungen zelebrieren. Man könnte argumentieren, dass Cousins mit ihren Arbeiten ein feministisches Statement setzt. Insbesondere ihre unordentlichen und klebrigen, fleischigen Bilder zielen darauf ab, die frauenfeindlichen Vorstellungen von perfekter, sauberer und zurückhaltender weiblicher Schönheit, die in der Bildsprache des Mainstreams so weit verbreitet sind, gründlich in Frage zu stellen.
Cousins' einzigartiger Stil der hellen, kühnen und organischen Komposition, gepaart mit ihrem politischen Statement, sind das Kernstück ihres Erfolgs. Mit ihrer witzigen, verführerischen und gesellschaftlich bedeutsamen Bildsprache ist Cousins zweifellos eine der aufregendsten bildenden Künstlerinnen ihrer Generation.
Till Brönner: Identity – Landscape Europe
Vom 14. April bis 25. August 2024 präsentiert das Ludwig Múzeum – Museum for Contemporary Art in Budapest die neueste Ausstellung „Identity – Landscape Europe“ des weltberühmten Künstlers Till Brönner. Auf mehr als 450 m2 werden rund 60 – 70 Arbeiten, darunter zahlreiche neue Fotografien, der Öffentlichkeit präsentiert; abgerundet wird die Einzelausstellung durch ein multimediales Rahmenprogramm aus Vorträgen, musikalischen Interventionen und Panels.
Nach den erfolgreichen Ausstellungen – ermöglicht durch die Brost-Stiftung im MKM Museum Küppersmühle für Moderne Kunst in Duisburg und dem Ludwig Museum Koblenz – ist das prestigeträchtige Ludwig Museum Budapest nicht nur die dritte Station, sondern auch die Fortentwicklung des kulturellen Gesichts Europas am Beispiel der Werke von Till Brönner.
Europa selbst ist ein faszinierender Kontinent, der mit seinen 700 Millionen Menschen, 150 verschiedenen Sprachen und einem beispiellosen Neben- und Miteinander und sich seit Jahrtausenden vermischenden Kulturen seinesgleichen auf der Welt sucht. Zwischen kurzen Wegen und langen Traditionen bewegt sich ein immer noch junges Denkmodell, dessen ständige Erneuerung auf einem beispiellosen Fundament von Kunst und Kultur fußt.
Ausgangspunkt der Ausstellung „Identity – Landscape Europe“ ist die 2018/2019 im Auftrag der Brost-Stiftung und der Stiftung für Kunst und Kultur e.V. Bonn entstandene Serie „Melting Pott“, für die der Fotograf durch eine der vielfältigsten und ambivalentesten Regionen Deutschlands zog. Mit seinem ganz persönlichen Blick auf Gesichter, Industrie-Architektur, Natur- und Kulturlandschaften, aber auch auf das Mit- und Nebeneinander verschiedener Nationen und Religionen, porträtierte Brönner aber nicht nur bekannte Personen wie den Fußballer Mario Götze, sondern drang auch tief in den für das Ruhrgebiet bekannten Bergbau ein. Emotionale Porträts und Szenerien, die z.T. unter extremer Hitze und schwierigen Aufnahmebedingungen entstanden, stehen für eine der eindringlichsten Langzeitstudien einer Region.
Diese fotografische Bestandaufnahme der Menschen, aber auch ihrer soziokulturellen Beziehungen im Ruhrgebiet sowie seinen Auswirkungen auf europäische Landschaften standen Pate für die nun erstmalig präsentierte, erweiterte Fotografie-Schau Brönners.
Chronorama. Photographic Treasures of the 20th Century
Die Helmut Newton Stiftung und die Pinault Collection freuen sich, die kommende Ausstellung unter dem Titel „CHRONORAMA. Photographic Treasures of the 20th Century“ gemeinsam bekannt zu geben. Nach dem großen Publikumserfolg der ersten Station im Palazzo Grassi in Venedig wird diese hochkarätig besetzte Gruppenschau ab dem 15. Februar 2024 in der Berliner Helmut Newton Stiftung zu sehen sein. CHRONORAMA setzt die Kooperation zwischen der Helmut Newton Stiftung und bedeutenden internationalen Sammlungen fort, die 2018 mit der Ausstellung „Between Art & Fashion“ begann. 223 Werke von 85 FotografInnen aus der Sammlung von Carla Sozzani, der früheren Chefredakteurin der italienischen Ausgaben der Modezeitschriften Elle und Vogue, konnten damals gezeigt werden.
Nun folgt die Präsentation der von François Pinault jüngst erworbenen Sammlung herausragender Fotografien der Genres Porträt, Mode, Stillleben, Architektur und Fotojournalismus, ergänzt durch frühe Illustrationen aus dem legendären Condé-Nast-Archiv. Knapp 250 Werke, entstanden zwischen 1910 und den späten 1970er-Jahren für die stilprägenden Condé-Nast-Titel und chronologisch geordnet, offenbaren exemplarisch die Entwicklung der Modegeschichte und die radikalen gesellschaftlichen Veränderungen in der westlichen Welt.
Auch Helmut Newtons Werk ist selbstverständlich Bestandteil dieser beachtlichen Sammlung, hat er doch seit den 1950er-Jahren für die unterschiedlichen Condé-Nast-Zeitschriften gearbeitet, vorwiegend für Vogue und Vanity Fair. Die Mehrzahl dieser Newton-Aufnahmen wird erstmals in der Berliner Stiftung zu sehen sein.
Ferner begegnen uns in der Ausstellung Helmut Newtons bekannteste und innovativste Zeitgenossen, darunter Diane Arbus, Cecil Beaton, David Bailey, John Deakin, Robert Frank, Evelyn Hofer, Horst P. Horst, Peter Hujar, William Klein, Lisette Model, Ugo Mulas, Irving Penn, Bert Stern, Deborah Turbeville oder Chris von Wangenheim.
CHRONORAMA ist ein atemberaubendes Kompendium aus wertvollen Vintage Prints, von denen viele seinerzeit als Druckvorlagen für die Magazine verwendet wurden. Wie auf einer fotografischen Zeitreise durch das 20. Jahrhundert erhalten die BesucherInnen einen Einblick in die Anfänge der fotografischen Inszenierung und in die Interpretation der damals zeitgenössischen Mode, aber auch in Bereiche wie Kultur, Lifestyle und das historische Weltgeschehen. Streng nach Dekaden geordnet, beginnt der Parcours im Jahr 1910, nachdem Condé Nast die Zeitschrift Vogue ein Jahr zuvor erworben und in der Folge zum führenden Medium für die Themen Mode, Stil und Schönheit transformiert hatte. In dieser Frühzeit waren Fotografien natürlich noch in der Unterzahl, insofern hängen hier auch zahlreiche gezeichnete Illustrationen aus den 1910er- und 20er-Jahren an den Ausstellungswänden, die für die Beiträge und vor allem die Magazincover von den damals berühmtesten Modezeichnern angefertigt wurden. Und diese Illustrationen waren im Gegensatz zur Fotografie jener Zeit farbig, für Condé Nast und seine Zeitschriften ein wichtiges Verkaufsargument. Doch das Verhältnis zwischen den Medien veränderte sich ab der nächsten Dekade. Die Fotografie wurde schließlich zum Leitmedium, nicht nur in den Magazinen Vogue und Vanity Fair, hier für Jahrzehnte fast ausschließlich in Schwarz-weiß. Entsprechend stammt auch das früheste Farbbild in der Ausstellung von 1952, aufgenommen von Irving Penn, der darüber hinaus für weit über 100 Vogue-Cover verantwortlich war.
Neben der Mode steht der Mensch im Mittelpunkt von CHRONORAMA, vor allem Porträts kreativer Geister aus den Bereichen Musik und Kunst, Sport und Politik, kurzum: Hier ist ein Who’s Who der Schönen und Reichen, der Berühmten und Bewunderten im 20. Jahrhundert zu sehen. Daneben schauen wir in luxuriöse Interieurs und Schönheitssalons, auf Stillleben und Foto-Experimente, sogar ins kriegszerstörte London oder auf das gerade errichtete Empire State Building in New York. All dies wurde in den Condé-Nast-Zeitschriften parallel publiziert – jetzt ist dieser einzigartige Bilderschatz in Berlin zu entdecken.
Save The Dates
27. April 2024, 12.00 - 15.00 Uhr:
6. Juni 2024, 19.00 Uhr:
2. Juli 2024, 18.00 Uhr:
18 JAHRE